Das Ende des Monats rast näher. Die vielen Dreharbeiten der letzten Tage ließen mir keine Zeit für Einträge. Ich werde deshalb das Ende des Blogs etwas hinausschieben, weil noch einige Wunschorte offen sind, die ich aber unbedingt noch für Euch besuchen möchte. Dazu gehören die vorgeschlagenen Orte von Hans-Günter, Christoph und Benjamin, Maja, Brigitte und Liese.
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Wer bauen und handwerken will, kennt Bauhaus. Wer sich für Architektur und Kunst interessiert auch. In trauter Nacharschaft leben die verschiedenen Entwürfe des Begriffes hier Am Horn nebeneinander. Inwieweit sich die beiden Gruppen in den jeweils anderen Bereich verirren, ist unbekannt. In Bezug auf die Deutungshoheit zum Bauhaus jedoch kann von einer friedlichen Koexistenz kaum gesprochen werden. Da tobt seit Jahrzehnten ein juristischer Kampf um den Zugriff auf das Wort. Die Verwalter des künstlerischen Erbes des Bauhauses stehen auf der Verliererseite. Die Markenrechte liegen beim Baumarkt. Wie sagt Erckenbrecht so schön: „Am Anfang war das Wort, am Ende war es fort“.
Der Am-Horn-Besuch – ein Wunsch von Christopher
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„Wir sind so gern in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.“, meint Nietzsche. Die Leere im Park zur frühen Morgenstunde zeigt: die allermeisten Menschen scheinen noch stärker mit sich, als mit der Meinung anderer über sich beschäftigt zu sein. Im Verlauf des Tages wird sich das ändern, der Park sich füllen. Folgern wir also: der Biorythmus des Menschen ist, bezüglich sich Meinungen anderer zu Herzen zu nehmen, erst auf spätere Stunden getrimmt. Die Leere des Parks fordert somit: einen späteren Arbeit- und Schulbeginn als 8 Uhr. Was aber ist mit den Frühaufstehern? Sie könnten als ersten Schritt einer Protestbewegung morgens 8 Uhr den Park bevölkern. Dann könnte das Pendel wieder umschwingen, und die Verhältnisse könnten so bleiben.
Dieser erneute Blick auf die Ilm vom selben Standort – ein Wunsch von Andreas
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Immer diese Empörungsmoden in der Politik! Erst regte man sich über Merkels Alternativlosigkeit auf, jetzt über Trumps alternative Fakten. Wie man’s macht, ist’s eben falsch. Dabei gibt es solche Moden auch in anderen Bereichen des Lebens. Bspw. beim Erlernen der deutschen Schriftsprache. Die meisten Kinder müssen sich heute keiner alternativlosen Rechtschreibdiktatur mehr unterwerfen. Sie dürfen das Schreiben mit einer Anlauttabelle erlernen, und da ist jede Alternative richtig! Roiba = Räuber, Äsn = Essen, Schdul = Stuhl. Mit dieser Vielfalt an Möglichkeiten sind sie für die neue Welt gut gerüstet, schließlich verlangt die alternative Faktenerstellung originelle Gedanken und Schöpferkraft. Was für ein Triumph für das bildungsbürgerliche Weimar, dass man sich hier sogar graffititechnisch mit Rechtschreibalternativen auseinandersetzt! Gödeunschila wern schdoldz aof undz.
Der Ackerwand-Besuch – ein Wunsch von Lena
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Alle wissen es: Deutschland hat ein Zuckerproblem. Dabei wäre das ganz einfach lösbar. Statt ins Essen streuen wir zukünftig den Puderzucker übers Land. Das hat viele Vorteile: Diabetis stirbt aus, die Menschen werden uralt, die Zuckerindustrie macht weiter Gewinne, wir bekommen die allerschönsten Postkartenmotive, und wir hätten einen deutschlandweiten Freizeitpark, bei dem die Besucher aus aller Welt Hänsel und Gretel zu Besuch bei der Hexe nachspielen können. Wie das märchenhafte Puderzuckerland aussehen könnte, kann man gerade draußen in ganzer Pracht erleben. Allerdings als vergängliche. Denn noch ist es ja nur Schnee…
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Weimar first! So wie Trump in den USA sollten auch wir unkonventionell denken und so die heimische Jobmaschine anwerfen. Ein erster Vorschlag ist dieser: Die Räum- und Streupflicht wird abgeschafft! Durch die höheren Unfallzahlen schnellen die Mitarbeiterzahlen im Klinikum in die Höhe. Die Bauindustrie erhält neue Aufträge für den Anbau am Haus. Gastronomie und Handel im Viertel boomen dank der Besucher. Aufgrund der Klagen stellen Versicherungen und Justiz neue Beschäftigte ein. Gut, der Einwand, das brächte auch Verlierer hervor und funktioniere überdies nur im Winter, mag stimmen, aber wen interessiert das? Kleinliche Kritiker lässt auch Trump nicht gelten. Und er hat Erfolg damit. Also …!
Der Klinikums-Besuch – ein Wunsch von Maritta
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Der zum Bau des Römischen Hauses Anregende hieß Johann Wolfgang von Goethe. Bekanntlich wurde dieser von vielen Musen geküsst. Vielleicht auch deshalb werden im Innern die Musen geehrt. Die Heiligtümer der Musen heißen Museion. Daraus entstand unser Wort Museum. Das Römische Haus ist ein solches. In Weimar wird nun derzeit ein neues Museum für weitere, Generationen nach Goethe, von den Musen geküsste Künstler gebaut. Für den Baukörper selber hätten sich einige Weimarer doch ein intensiveres Musen-Architekten-Küsschen gewünscht. Aber Musen sind nun mal eigenwillig, beliebig küssen sie nicht.
Der Römische-Haus-Besuch – ein Wunsch von Carsten
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„Taten sind Früchte, Worte sind Blätter.“ Die Illustration dieses Sprichwortes kann man, bildlich gesehen, an einigen Bäumen und Sträuchern im Winter beobachten. Sollten wir, politisch gesehen, auf einen Winter der Demokratie zugehen, sollten die den Sommer Liebenden, sich an dieses Sprichwort erinnern und tätig werden. Ein wenig Anstrengung darf man schon von ihnen erwarten, denn auch die süßesten Früchte bedürfen der beständigen Pflege.
Der Heldrungenstraßen-Besuch – ein Wunsch von Gerlinde
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Wenn gute Worte leuchten würden, wäre dies der am hellsten strahlendste Ort der Stadt. Öffentlich von den Verstorbenen Abschied zu nehmen, ist der Tradtion verhaftet, nichts Böses über die Toten zu sagen. Natürlich, die Gedanken sind frei. Würden diese leuchten, wäre die Leuchtkraft des Ortes vermutlich schwächer.
Der Friedhofsbesuch – ein Wunsch von Anna
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Nur hier spannt sich das menschliche Leben in Weimar zwischen Geburt und Tod auf dergestalt existentielle Weise auf. Und deshalb vereinen sich in Weimar nirgends mehr Wünsche und Hoffnungen auf einem Fleck als im Klinikum. Zugleich aber ist dieser Ort auch ein Schlachtfeld unseres Gesellschaftsentwurfes. Denn hier toben die Kämpfe um den Blick auf die Wertigkeit des Menschen. Der Körper als Objekt in der Ökonomisierung der Gesellschaft. Ströme von Blut vs Ströme von Geld. Es wird gerechnet und kalkuliert. Wer nun aber selber im Haus liegt, versucht das zu vergessen. Und das ist gut so, denn der menschliche Faktor ist nicht berechenbar. Er liegt in den Händen und Herzen des Personals.
Der Henry-van-de-Velde-Straßen-Besuch – ein Wunsch von Ralf
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