Yvonne

Zukunft – Bad Hersfelder Straße

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Fortbewegung. Im chronisch verstopften Weimar können lediglich zwei besonders empfohlen werden: Fliegen und Fahrradfahren. Für ersteres fehlen uns die körperlichen Fähigkeiten, für zweiteres mangelt es den meisten an Willen. Zum Glück scheinen Virtual Reality und Drohnen bald massentauglich zu werden. Dann wäre die ständige Präsenzanforderungen an anderen Orten nicht mehr ständig nötig. Die Zukunft muss her, damit Weimar entschlacken kann.

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Verkehrserziehung – Budapester Straße II

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Ein Spielplatz, perfekt für den Übergang von Kindheit zur Pubertät. Sind gewöhnlicherweise Straßen möglichst weit weg von Spielplätzen, so wurde hier für den Geschwindigkeitsrausch der sich auf Rollen bewegenden Heranwachsenden, extra eine Straße angelegt. Man kann es auch verdeckte Verkehrserziehung nennen. Selbst tollkühne Autofahrer aber sollten diesen Platz besser meiden. Ihren Wagen droht sonst die Unterbodenaufschlitzung. Auch das: verdeckte Verkehrserziehung.

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Garagenland – Budapester Straße

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Einen Tag der offenen Tür zu feiern ist in diversen Unternehmen ein sehr beliebtes Marketingmittel. Im Garagenland wird dies für gewöhnlich nicht angeboten. Was hier nach außen Nähe und Gleicheit vorspiegelt kann sich im Inneren sehr wohl individuell gebärden. Das nicht sichtbar zu machen und die Tür vor neugierigen Blicken zu verschließen, scheint Aufgabe der Garagenbesitzer. Vielleicht aber könnte ja gerade die Differenz zur Offenheit aufgenommen und ein Tag der geschlossenen Tür gefeiert werden. Das wäre definitiv ein marketingtechnischer Clou und eine enorme Aufwertung des Standortes.

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Mein Dank an Euch und gewidmet einem Neu-Weimarer

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Es ist schön für mich, dass Ihr gerne meinen Blog besucht und dass so manche schönen Zeilen mich erreichen. Ich danke Euch dafür. Die Rose fand ich im Familiengarten in der Schwanseestraße. Natürlich auch 8 Uhr. Gewidmet ist der Eintrag dem kleinen neun Tage alten Weimarer Neuankömmling in meiner Familie, der mich seit Tagen so glücklich macht, dass ich mich entschieden habe, dass ein einziges Mal auf diesem Blog nicht der Ort und seine Geschichte die Hauptrolle spielen, sondern Weimars unglaublich süßer neuer Bewohner. Herzlich willkommen, Anatol.

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Blattgold – Weimarhallenpark II

Weimarhallenpark II

Der goldene Oktober sendet seine Vorboten bereits in den Weimarhallenpark. Dieses Blattgold allerdings verspricht auch bei einer massenhaften Anhäufung keine großartige Vermögensanlage für schwierige Zeiten. Stattdessen verschlingt es städtische Lohnkosten, weil man der Beseitigung der kleinen Sendboten große Priorität einräumt. Zur Einstimmung auf Herbstträume allerdings sind die goldenen Blätter aufs Schönste geeignet.

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Schleierhaft – Durchgang zur Otto Braun Straße

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Schleierwolken gelten als unspektakuläre Verwandte anderer Wolkenformationen. Schleierfrauen wiederum waren einstmals das spektakuläre Nonplusultra exotisch-erotischer Haremsträume. Inzwischen aber sind speziell die Schleierfrauen hinter textilen Gittern Teil einer heftig geführten politisch-religiösen Debatte, die zwischen Verbot und Akzeptanz oszillierend, auch vor Weimar nicht Halt macht. Wer keine klare Meinung hat, könnte geneigt sein, sich Erleuchtung zu wünschen.

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Perspektive – Jean-Sibelius-Straße

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Eine architektonisch unterschätzte Spezies ist die Kinderwagenrampe zur barrierefreien Überbrückung von Treppenanlagen im öffentlichen Raum. Im Bereich der Altneubauten findet man noch die klassische DDR-Kinderwagenrampe. Vermutlich ist diese nicht ausgelegt auf Rollatoren und Rollstühle. Sollte einmal eine Bedarfsermittlung erstellt werden, könnte es sein, dass man sich hier dann mit dem Bau einer neuen Multifunktionsrampe anfreunden müsste.

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Sicherheitsdenken – Döbereinerstraße II

Döbereinerstraße II

Auch vor einer Kulturstadt macht die Kriminalität nicht halt. Aber dafür existieren hier ausgefuchste Sicherheitsstrategien, welche auf Verwirrung der Diebe durch Bildkunst setzen. Ein Gauner müsste sich vor dem Einbruch fragen: Was steckt hinter dem Bild? Dieses Flugzeug? Oder ein höher- oder minderwertigeres Modell? Ist das ein Fake und dahinter steht eigentlich ein Auto? Oder gar nur Fahrräder? Womöglich gaukelt das Bild etwas vor und nichts ist dahinter? Bevor also der gewöhnliche Dieb diese Rätselnuss knackt, stiehlt er sicher lieber das, was er auch klar identifizieren kann. Sicherheit geht vor.

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Anlehnvermeidung – Herders Ruh

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Wer der Weimarer Verhältnisse müde ist, kann sich Orte suchen, die den Blick neu beleben. Herders Ruh zum Beispiel. Nach Aufstieg und Kampf mit den Brennnesseln, kann man hier auf der Steinbank sitzend einen besonderen Blick genießen. Nur bequemes Zurücklehnen sollte man vermeiden. Denn der Schock durch das wahrscheinliche Zusammenbrechen der verfallenden Steinbank könnte erneut den Blick auf die Weimarer Verhältnisse lenken. Nun aber erweitert um eine Restaurierungsnotlage mit fehlender Finanzierung.

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Überlebenschance – Marcel-Paul-Straße

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Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Wiederkäuer zu Tode zu kommen, liegt bei 1:173 871. Spaziergänger sollten sich deshalb vorab informieren, ob ihre Strecke über Kuhweiden führt. Besonders Hunde werden von den Kühen als Feinde angesehen. Sollten also die Wiederkäuer angreifen, rasch den Hund von der Leine lassen, selber zurückweichen und den Kühen währenddessen nicht in die Augen schauen. Dann hat man auch im Norden Weimars eine Überlebenschance.

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